Dienstag, 14. Oktober 2008

Die Schrödermünteplatzeckbeckmünte-Partei

Dass die SPD in schöner Regelmäßigkeit fast jedes Jahr einen neuen Vorsitzenden wählt, daran hat man sich nach den Rücktritten von Schröder, Müntefering, Platzeck und Beck schon gewöhnt. Nur die Harmonie, die in der SPD gegenwärtig um sich greift, ist noch gewöhnungsbedürftig. Obwohl der erhoffte "Münte-Effekt" bisher ausgeblieben ist und die SPD fünf Wochen nach dem Führungswechsel in Umfragen weiter bei 25 Prozent dümpelt, hat das Hauen und Stechen ein Ende gefunden. Statt mit sich selbst beschäftigt die SPD sich vorerst wieder mit Politik und dem politischen Gegner.

Mit Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier und dem neuen alten Vorsitzenden Franz Müntefering hat die SPD ihre Chancen für das Superwahljahr 2009 deutlich verbessert. Die Angriffsformation steht: Während Außenminister Steinmeier weiter den Staatsmann gibt, wird Müntefering auf Angriff spielen. Komplettiert wird die neue Troika durch Peer Steinbrück, den populären Finanzminister, der gegenwärtig alles daran setzt, der Bundeskanzlerin in der Bankenkrise die Schau zu stehlen.

Die Personalfragen sind geklärt, was fehlt ist ein Programm. Bisher haben Müntefering und Steinmeier ihre Partei im Unklaren gelassen, wie sie sich den künftigen Kurs der SPD vorstellen: Ab durch die Mitte, zurück nach rechts oder weiter nach links? Spätestens, wenn 2009 das Wahlprogramm vorliegt, wird die neue Harmonie der SPD auf eine ernste Probe gestellt.

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